Die Optikerkette Fielmann drückt auf die Kostenbremse und will 125 Millionen Euro sparen. Zunächst sollen bis Juni kommenden Jahres 66 Stellen über ein Freiwilligenprogramm eingespart werden, sagte eine Konzernsprecherin gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Bis 2025 sollen dann mehrere hundert Stellen gestrichen werden. Vom Stellenabbau betroffen seien allein kundenferne Zentralbereiche, damit gemeint sind die Zentrale in Hamburg sowie mehrere Länderzentralen im Ausland, die Schulungs- und Trainingsstandorte sowie die Produktionsstätten der Fielmann-Gruppe. In den Niederlassungen bleibe alles wie gehabt, für Augenoptiker und Hörakustiker gebe es eine grosse Zahl offener Stellen.
Die Fielmann-Gruppe wolle ihre Zentralbereiche auf das international wachsende Omnichannel-Modell ausrichten, begründete die Sprecherin den Stellenabbau. «Wir digitalisieren, automatisieren und vereinheitlichen unsere Kernprozesse, um wieder Kostenführer zu werden und somit Preisführer bleiben zu können.» Die Fielmann-Gruppe verkauft ihre Produkte derzeit in 936 Filialen in Europa und beschäftigt insgesamt 22 640 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Massiver Gewinneinbruch
Fielmann hatte kürzlich für 2022 einen Gewinneinbruch gemeldet. Der Konzernumsatz sei zwar um 5 Prozent auf 1,76 Milliarden Euro gestiegen. Das Vorsteuerergebnis sei aber im Vergleich zum Vorjahr um 23,4 Prozent auf 160,7 Millionen Euro gesunken. Der Gewinn nach Steuern werde bei rund 110 Millionen Euro liegen und damit 23,9 Prozent unter dem Vorjahreswert. Fielmann will deshalb die Dividende je Aktie von 1,50 Euro auf 75 Cent halbieren und statt 126 Millionen Euro nur noch 63 Millionen Euro ausschütten. Das letzte Wort dazu hat die Hauptversammlung am 13. Juli. Für die Angestellten in der Zentrale sind es trotzdem bittere Nachrichten.
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