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Stellenabbau bei Zeiss Vision: Sinkende Nachfrage nach Brillengläsern

05.11.2024

Der Elektronik- und Optikkonzern Zeiss will die Brillenglasproduktion bei Zeiss Vision GmbH in Aalen (D) drosseln. Es sollen weniger Gläser produziert und deshalb auch Stellen abgebaut werden. Das kündigte das Unternehmen mit Sitz in Oberkochen in einer Mitteilung an. Grund sei die sinkende Nachfrage nach Brillengläsern.

In einzelnen regionalen Märkten sinke das Bestellvolumen, Kund:innen kauften zwar höherwertige Gläser, diese aber seltener. Es sei mittel- und langfristig nicht absehbar, ob die Nachfrage wieder steigen wird. In den kommenden Monaten sind zu Stellenabbau und sinkender Produktion Gespräche mit dem Betriebsrat geplant. Wie viele Stellen abgebaut werden, dazu äusserte sich das Unternehmen bisher nicht. Auch dazu, um wie viel die Produktion der Brillengläser reduziert werden soll, schweigt das Unternehmen. Derzeit arbeiten bei Zeiss Vision in Aalen 1.400 Beschäftigte. In den Gesprächen soll es laut dem Konzern auch um die zukünftige Aufstellung des Aalener Standorts gehen.

Der Betriebsratsvorsitzende in Aalen, Uwe Frey, spricht von einem «Schlag ins Gesicht». Die Belegschaft sei über massive Einschnitte und Veränderungen im Produktionsbereich informiert worden. Die Ankündigung sei sehr überraschend gekommen, wo man doch seit Monaten mit der Geschäftsleitung über die Zukunft des Standortes in Aalen im Gespräch sei. Aktuell wird davon gesprochen, dass die Zahl von 55.000 pro Woche produzierten Brillengläsern auf 20.000 sinken könnte. «Würde das so kommen, müsse man mit einem grossen Stellenabbau rechnen», fürchtet der Betriebsrat. Man wolle die Pläne des Unternehmens nun zunächst prüfen.

Heike Madan von IG Metall in Aalen geht von einem massiven Abbau der Stellen aus. Auch sie überrasche die Ankündigung. Der Bereich habe Gewinn gemacht. Die Beschäftigten hätten ausserdem in den letzten Jahren alle Massnahmen mitgemacht, um die Effizienz zu steigern. Die Gewerkschaft wolle für den Erhalt der Stellen und des Standorts kämpfen. Die IG Metall lädt zu einer Mitgliederversammlung am 14. November ein.

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