Messen

Weniger ist mehr

08.12.2022

Nachhaltigkeit in der Augenoptik ist auf der opti 2023 wieder eines der Fokusthemen. Die Umwelt zu schonen, sozialverträglich und achtsam mit Ressourcen umzugehen, wird in vielen Unternehmen der Branche immer selbstverständlicher gelebt. Das zeigen Aussteller aller Produktbereiche von 13. bis 15. Januar in den drei Hallen der Internationalen Messe für Optik & Design.

Premium-Brillen, die Qualität und Design mit Nachhaltigkeit verbinden

Seit Gründung folgt NEUBAU EYEWEAR dem Leitgedanken «Sustainable Avantgarde» und setzt immer neue Massstäbe. Neuerdings ist der Unternehmensstandort mit Produktionsstätte im Herzen Österreichs in Linz beispielsweise CO2-neutral. Geschäftsführer Daniel Liktor: «Nachdem wir in 2022 als Unternehmen neue Meilensteine setzen konnten, freuen wir uns, auf der opti in ein erfolgreiches neues Jahr zu starten.» In Halle C2.545 feiert NEUBAU EYEWEAR dann u.a. die Premiere einer besonderen Design-Edition, entworfen gemeinsam mit dem renommierten deutschen Atelier-Mode-Label ODEEH.

«More with less» 

Weniger ist mehr lautet die klare Ansage von VAVA Eyewear aus Portugal auch im Rahmen des Auftritts auf der opti im Januar (Halle C1.471). Nachhaltigkeit verlangt Achtsamkeit, und es gibt heutzutage vielfältige Möglichkeiten, Müll zu vermeiden und die Umwelt zu schonen. Dabei unique Eyewear herzustellen, ist die ambitionierte Mission von VAVA. Genauso wie das Mazzucchelli-Acetat sind auch die Barberini Kristallgläser und das Aluminium, die für VAVA Brillen zum Einsatz kommen, zu 100 Prozent recycelbar. Plastikverpackungen gibt es logischerweise keine.

Auch die Macher von Jisco, auf der opti in Halle C1.559 zu finden, leben und lieben die Natur. Die DNA des spanischen Brillenlabels mit Sitz auf Palma de Mallorca ist mediterran, die Haltung kompromisslos: «Bei JISCO entwerfen wir jedes Modell mit ökologischem Bewusstsein und dem Willen, so als Unternehmen immer besser zu werden,» sagt Marketing Managerin Patricia Hervas. Der kritische Blick gilt auch hier der Rohstoffbeschaffung, dem Produktionsprozess und den Verpackungen. Kompostierbares Plastik ist für Jisco zwar nicht die schönste, aber beste Lösung, um seine Sonnen- und Korrektionsbrillen zum Kunden zu bringen. Hergestellt wird Jisco Eyewear in vielen Farben und Formen aus 100-prozentigem biobasiertem Acetat und reinem Titan aus Japan, das vollständig recycelbar ist.

Unterschiedliche Materialien, immer nachhaltig

Ein ganz anderes nachhaltiges Material wird in der Vulkaneifel verarbeitet, und zwar ausschliesslich. Die Brillenmanufaktur Wollenweber gehört zu den wenigen deutschen Unternehmen, die sich auf den Naturwerkstoff Büffelhorn spezialisiert haben. Firmengründer Dieter Wollenweber war einer der ersten Hornbrillen-Hersteller überhaupt. Die Fassungen entstehen in einem aufwändigen handwerklichen Verfahren, bis zum Endprodukt sind über 200 Arbeitsschritte notwendig. Die Basis jeder Hornbrille, die Hornplatte, wird mit Holz- oder Seidenkaschierungen versehen, erst dadurch werden unterschiedliche natürliche Farb- und Formgebungen möglich. Das Wichtigste dabei: So hochwertig und edel das Material auch ist, es ist ein Nebenprodukt der Nutztierhaltung. Kein einziges Tier verliert sein Leben wegen seiner Hörner. Auf der opti 2023 präsentiert sich das Familienunternehmen, das inzwischen von Wollenwebers Töchtern Sarah und Vanessa geführt wird, in Halle C2.467.

Ein bisschen wie Familie

Ein bisschen wie Familie fühlt es sich auch bei LEIPZIG Eyewear an. Der opti BOX AWARD Anwärter zieht zur Januar-opti in Halle C2 (Stand BOX 13) und kooperiert im, wie es der Name verrät, heimischen Leipzig ganz unkonventionell mit einer lokalen Kaffeerösterei, einem Modelabel von dort und einem örtlichen Familienbetrieb, der Limonade herstellt. Was das mit stylischen Brillen zu tun hat? «Wir unterstützen uns gegenseitig mit Know-how, Netzwerktätigkeiten und auch Models. Das spart Geld und Zeit,» erklärt Paul Nestler, der bei LEIPZIG Eyewear das Marketing verantwortet. Nachhaltigkeit sei für das junge Label, das gute zwei Jahre alt ist, schliesslich mehr als nur Umweltschutz. Aber auch der kommt nicht zu kurz: Alle Fertigungsprozesse bei LEIPZIG Eyewear finden in einem Haus statt, die Ware hat keine langen Lieferwege und -zeiten. Verarbeitet werden deutsches Federedelstahl und – Achtung - Polyamidpulver aus recycelten Sportklamotten. Eines der nächsten Projekte von LEIPZIG Eyewear ist ein Pfandsystem für Stützgläser.

Nachhaltigkeit gemeinsam voranbringen

Genau da setzt auch die Interessensgemeinschaftzum Thema Nachhaltigkeit an, die sich auf der Sonderedition der opti im Mai dieses Jahres formiert hat. Vertreter aus den unterschiedlichen Bereichen der Branche haben sich hier zusammengetan. Markus Temming von der Fassungsmanufaktur MARKUS T. z.B. (Halle C1.371), die unter dem Motto «100 Seasons MARKUS T.» auf der opti ihr 25-jähriges Jubiläum feiert, DAO-Vorstand Stefan Rüdiger (Halle C3.519) oder der Augenoptiker Bernd Angst. Sie alle möchten z.B. zusammen darauf hinwirken, dass eine grösstmögliche Gruppe von Fassungsherstellern künftig nur noch Stützscheiben aus demselben Material verwendet, um eine Rückführung möglich zu machen. Stützscheiben verursachen pro Jahr in Deutschland rund 60 Tonnen Kunststoffabfall. Weiterer aktueller Ansatzpunkt der Interessensgemeinschaft ist das Filtern von Schleifwasser, und die Recyclinginitiative der Münchner Optikerin Carina Freytag-Hafen für Kontaktlinsen-Blister soll wieder angeschoben werden.

Nachhaltiger sein und werden, das spiele einfach eine wichtige Rolle, erklärt Stefan Rüdiger das Engagement. 2022 habe DAO beispielsweise mit dem Umzug der Rezeptglasproduktion von Asien nach Deutschland und Europa viel bewegt. Mit UNICOS by DAO präsentiert das mittelständische Traditionsunternehmen mit Sitz im Baden-Württembergischen auf der opti eine neue, ressourcenschonende Fassungskollektion. «Denn jede UNICOS-Brille wird ausschliesslich auf Bestellung aus einem umweltfreundlichen Material in Italien gefertigt. Ladenhüter und Lagerhaltungskosten gehören somit der Vergangenheit an.» Der nächste Treff der Interessensgemeinschaft Nachhaltigkeit ist ebenfalls auf der opti 2023, dort, wo alles begonnen hat. Sich gemeinsam austauschen, den Kreis der Gruppe erweitern und das Thema Nachhaltigkeit in der Augenoptik näherbringen, darum geht es den Initiatoren. Dafür bekommen sie im Januar eine eigene Fläche in Halle C3, auf der die Fachbesucher auch jenseits der zwei täglichen Gesprächsrunden jederzeit willkommen sind. Interessenten können sich bereits jetzt unter info@partnerauge melden.

 

Modular gestaltet

In Halle C3 geht es auch an Stand 312 nachhaltig zu. «Wir wollen die Welt heute so mitgestalten und unseren Beitrag dazu leisten, dass auch nachfolgende Generationen gut leben können,» heisst es bei SCHWEIZER, einem der ältesten inhabergeführten Unternehmen in der Optikbranche. Auf Auf der opti 2023 ist der Anbieter von Spezialsehhilfen mit einem neuen Messestandkonzept mit wiederverwendbarer Modulbauweise vertreten. Präsentationsboxen & Co. der Produktneuheiten wie einer neuen Lupenhalbbrille und einer elektronischen Lupe mit Free-Write-Funktion tragen zum Klimaschutz bei. Produziert wird emissionsschonend am Firmensitz im fränkischen Forchheim.

Grüner Messestandort

Apropos Standort. Der Standort der opti, das Messegelände München, hat sich natürlich auch längst der Nachhaltigkeit verpflichtet. Grosses Ziel im Rahmen des Codes of Conduct ist die CO2-Neutralität bis 2030, also zehn Jahre früher als es die deutsche Messewirtschaft sonst festgelegt hat. Als erstes Messegelände der Welt wurde die Messe München vom TÜV ssD als «Energieeffizientes Unternehmen» ausgezeichnet. Seit Anfang 2020 wurde komplett auf regenerativ erzeugten Strom umgestellt. Mit Hilfe einer der weltweit grössten Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Geländes wird jedes Jahr der Ausstoss von rund 1.600 Tonnen CO2 vermieden. 50 Ladestationen inklusive Supercharger versorgen die Elektrofahrzeuge der Kunden und Gäste der Messe München kostenlos mit Ökostrom aus Sonnenergie. Auch sonst steht der Messe München mit 220.000 Quadratmetern Grünflächen, rund 2.500 Bäumen, begrünten Hallenaussenwänden und 35.000 Quadratmetern Dachbegrünung grün gut zu Gesicht. Seit gut drei Jahren sind dort rund 400.000 Honigbienen zuhause. Was die Abfallentsorgung betrifft, wird der Anteil der thermischen Verwertung stetig reduziert: Grosse Standbauteile oder Holzteile werden im Auf- und Abbau extra gesammelt, ebenso alle gemischten Abfälle (AzV) sowie Plastik und Papier, um sie im Nachgang recyceln zu können. Sondermüll wird separiert.

Die opti 2023 findet vom 13. bis 15. Januar auf dem Messegelände München statt. Alle Aussteller sind auf der opti Webseite gelistet, ebenso sind dort die Fachbesuchertickets erhältlich.

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